Ein Affe am Säulenkapitell, ein Igel an der Pforte, ein Greif auf dem Dach: An und in Kirchen sind zahlreiche Darstellungen von Tieren oder mythologischen Wesen wie Einhorn oder Phönix zu finden – an Säulen und Portalen, in Kirchenfenstern und Schnitzwerken, auf Gemälden und Fresken. Sie haben meist eine christliche Symbolik.
Grundlage dieser Darstellungen sind etwa die Bibel und Heiligenlegenden. Zirka 130 Tiere werden in der Bibel genannt. So werden dort beispielsweise der Fleiß und die Klugheit der Ameise gerühmt.
Auch auf den „Physiologus“ beziehen sich manche Abbildungen. Der anonym überlieferte Text dieses Werks entstand um das Jahr 200 nach Christus. Es beschreibt rund 50 Tiere, Fabelwesen und Chimären (Mischwesen), die eine christliche Bedeutung haben. Einige dieser Symboltiere können sowohl positiv als auch negativ gedeutet werden: Weil er Schlangen (ein Sinnbild des Bösen) tötet, ist der Igel ein Symbol für Christus und die Jungfrau Maria. Wegen seiner Stacheln ist er aber zugleich ein Sinnbild für die Sünde: Der Stachel des Bösen führt in die Irre.
Der „Physiologus“ verzeichnet auch einige mythologische Wesen: den Antholops (Antilope mit sägeartigen Hörnern), das Einhorn, die Gorgo (geflügelte Schreckgestalt), den Greif (Chimäre mit dem Körper eines Löwen und dem Kopf eines Raubvogels), den Hydrippus (halb Pferd, halb Fisch), den Phönix (Vogel, der verbrennt und aus der Asche wieder ersteht), die Sirene (Chimäre aus Mensch und Vogel) und den Zentaur (Mischwesen aus Mensch und Pferd).
Ist Ihnen in einer Kirche schon einmal so ein Tier oder Fabelwesen begegnet? Die Katholische SonntagsZeitung ruft ihre Leser dazu auf, in Kirchen nach einer solchen Darstellung zu suchen und ein Foto davon an die Redaktion zu schicken – mit genauen Angaben, in welchem Ort, in welcher Kirche und an welcher Stelle sie zu sehen ist. Die Redaktion wählt ungewöhnliche und schöne Motive aus und veröffentlicht diese. Für ein Foto, das erscheint, erhält der Einsender 20 Euro. Fotos können unter den Stichworten „Tiere und Fabelwesen“ gesendet werden an die:
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